THAT, AROUND WHICH THE UNIVERSE REvOLVES: ON RHYTHMANALYSIS OF MEMORY, TIMES, BODIES IN SPACE

Eine Choreo-Geographische Annäherung an Hamburgs Kolonialgeschichte

Das Forschungs-, Performance- und Ausstellungsprojekt  That, Around Which the Universe Revolves bringt bildende Künstler*innen, Stadtplaner*innen, Fotograf*innen, Performer*innen und Theoretiker*innen zusammen, um die Wechselbeziehungen von Raum und Zeit, Erinnerung, Architektur und Stadtplanung durch Henri Lefebvres Idee der Rhythmusanalyse zu betrachten. Die Städte Lagos, Düsseldorf, Harare, Hamburg und Berlin werden als Netzwerk betrachtet, ihre spezifischen Epistemologien und Historien erkundet. So werden die Städte zu Laboren, in denen die zeitlichen und räumlichen Dimensionen des täglichen Lebens im urbanen Raum analysiert werden, betrachtet durch die Wechselwirkungen von Körper, Rhythmus und urbaner Struktur.

Das Hamburger Kapitel von  THAT, AROUND WHICH THE UNIVERSE REVOLVES versucht sich daran, Hamburgs Kolonialgeschichte choreographisch zu verstehen, durch eine Rhythmusanalyse, die zu spielerische Begegnungen einlädt und Verknüpfungslinien zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Gebäuden, Denkmälern, Geschichten und den tagtäglichen Bewegungen von Menschen durch diese Räume schafft. Von besonderem Interesse ist hierbei eine Befragung des sogenannten öffentlichen Raumes und der Gegenwart von neokolonialen Strukturen und Realitäten. Wir neigen dazu, urbane, geographische oder architektonische Konstrukte, in denen wir uns bewegen und versammeln, als öffentlichen Raum zu definieren. Diese Definition erweiternd, werden wir in diesem Projekt einen anderen Aspekt des öffentlichen Raumes betrachten, nämlich die intellektuelle Öffentlichkeit, in der wir sprechen, schreiben, veröffentlichen und unterrichten. Die Struktur und Politik des Stimmen-zu-Wort-kommen-Lassens in der Neokolonialität der Öffentlichkeit wird im Rahmen eines dreitägigen Programms untersucht. Ein wichtiges historisches Beispiel für den Beginn einer Diskussion über das intellektuelle und politische Schaffen von öffentlichem Raum findet sich im Leben und Werk eines kämpferischen, politischen anti-kolonialen Aktivisten am Anfang des 20. Jahrhunderts in Hamburg – Mpundu Akwa. Seine zweisprachige Zeitschrift (Douala/Deutsch) “Elolombe Ya Kamerun” wird als Fokuspunkt dienen, als Epizentrum unserer Untersuchung, die Linse, durch die wir die Geschichte der Stadt betrachten.