Closing Shadow Circus

Am 10. März jährt sich der nationale tibetische Aufstand von 1959 zum 60. Mal. An diesem Tag demonstrierten Tausende Tibeter*innen in Lhasa gegen die chinesische Besatzung. Die Revolution wurde gewaltsam von chinesischen Truppen niedergeschlagen, während der Dalai Lama heimlich aus Tibet fliehen musste. 80.000 Tibeter*innen folgten ihm ins Exil. Sie konnten seitdem nicht zurückkehren.  

Die Ausstellung der Filmemacher*innen Ritu Sarin und Tenzing Sonam, SHADOW CIRCUS bei SAVVY Contemporary, beschäftigt sich mit einem früheren Kapitel des tibetischen Widerstands gegen die chinesische Besatzung – der bewaffnete Freiheitskampf und dessen Verflechtungen mit globaler Geopolitik durch die Beteilung der CIA. Am letzten Tag der Ausstellung verweisen wir, gemeinsam mit Tibet Initiative Deutschland e.V., auf die andauernde Bedeutung der Erinnerung an diese historischen Ereignisse, gegenwärtige Formen des Widerstands sowie zukünftige Aussichten auf Selbstbestimmung und Unabhängigkeit für Tibet.

Wie hoffnungslos diese Handlungen auch scheinen mögen, setzen diese mutigen Menschen ein Zeichen und bekräftigen, dass sie weiterhin Widerstand leisten, in dem sie für ihr Handeln die volle Verwantwortung übernehmen, so dass niemand als sie selber den Konsequenzen ins Auge sehen muss. Auf diese Weise, werden die Tibeter*innen weiterhin neue Wege finden, sich zur Wehr zu setzen, kontinuierlich ihren Kampf neu zu erfinden, denn die Alternative – das Verschwinden eines ganzen Volkes und dessen Kultur – ist allzu greifbar.

Ritu Sarin und Tenzing Sonam, "I Will Burn Myself Again and Again," in Hearings – The Online Journal of Contour Biennale 8, 2017