Sudan Retold

Für diejenigen, denen eine konkrete Vorstellung vom Sudan fehlt, ist hier der perfekte Bildband entstanden. In Sudan Retold erzählen 31 sudanesische Künstler*innen Geschichte(n) aus ihrer Heimat. Über zwei Jahre arbeitete das kreative Team aus Comiczeichner*innen, Autor*innen, Grafiker*innen, Filmemacher*innen, Maler*innen und einem Koch an der Zusammenstellung mit der Hoffnung, dass damit mehr Menschen einen Einstieg in Sudans Geschichte wagen. Die Idee für das Buch kam Khalid Wad Albaih, international bekannter Künstler und politischer Karikaturist, als Sudanese in der Diaspora, der ständig auf Menschen trifft, die kein Bild vom Sudan haben. In diesem Jahr waren die aktuellen zivilen Proteste im Sudan ein häufig diskutiertes Thema in den internationalen Medien. Doch nachdem nun die Revolution ihren Höhepunkt erreicht hat, geht es darum die Zukunft des Sudans gemeinschaftlich zu gestalten und sich dabei seiner Jahrtausende alten Geschichte bewusst zu sein.

Sudan – der Name kommt aus dem Arabischen bilād as-sūdān (بلادالسودان) „Das Land der Schwarzen” – bezieht sich auf das Land, in dem die zwei Nile aufeinandertreffen und in dem über 70 Sprachen gesprochen werden; wo die Königinnen der Nubischen Zivilisation vor 4000 Jahren Matriarchate anführten, die Römer zurückschlugen und 255 Pyramiden bauten, die doppelte Anzahl der Pyramiden in Ägypten. Jahrtausendelanger Handel und Hajj-Pilgerrouten mischten Menschen, Kulturen und Traditionen miteinander. Es ist das Land, das türkische, ägyptische und englische Kolonialisten bekämpfte, eindrucksvolle Kirchen und Moscheen beherbergt und in den letzten 62 Jahren 3 Revolutionen durchlebte.  In Sudan Retold zeigen Künstler*innen durch Zeichnungen und Texte die Beziehung von Geschichte, Kunst und Literatur auf. So erzählt Dar Al Naim Mubarak in ihrem Kapitel von der Ära der Christlich-Nubischen Herrschaft, Malaz Abdallah Osman und Mawadda Kamil von der Ermordung des Britischen Generals Gordon 1855 und Reem Khalifa von Suakin, der sagenumwobenen Stadt am Roten Meer. Es geht ihnen dabei nicht in erster Linie um historische Details, sondern um ein Begreifen historischer Zusammenhänge anhand künstlerischer Darstellung.

Photo: Rhea Schmitt
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