15 years of becoming  

In diesem Jahr feiert SAVVY Contemporary 15 Jahre andauerndes Werden – 15 Jahre Verlernen, Neudenken, gemeinsames Kreieren von Gemeinschaft, Komponieren von Lebenswelten, Schaffen und Bewahren von Raum. Fünfzehn Jahre radikaler Geselligkeit, Nach-Vorne-Hören, diasporischen Dialogen und künstlerischem Widerstand.

Diese SAVVYBRATION ist nicht nur eine Feier des Vergangenen. Sie ist eine Anerkennung der Tatsache, dass Entwicklung niemals abgeschlossen ist, sondern ein kontinuierlicher Prozess, zu dem wir Euch – Verbündete, Verwandte und Mit-Träumer:innen – einladen, weiter mit uns zu gehen und zu singen, Essen und Musik miteinander zu teilen und die nächsten Kapitel unserer gemeinsamen Geschichte zu schreiben.

SAVVY Contemporary wurde 2009 von Bonaventure Soh Bejeng Ndikung gegründet und startete 2010 mit seiner ersten Ausstellung. Heute ist SAVVY Contemporary eine künstlerische Organisation, eine diskursive Plattform, ein Ort für gute Gespräche, Gerichte und Getränke – ein Raum für Geselligkeit und kulturellen Plurilog. Als öffentlicher und unabhängiger Organismus, der sich ständig weiterentwickelt, wird er von rund 20 Mitgliedern und einem Netzwerk von Mitstreiter:innen belebt, mit dem geteilten Ziel, Gemeinschaft und Gemeinschaften zu bilden. 

Die Komplexitäten unserer Nachbarschaften und unseres Planeten erfordernern mehr und mehr die aktive Entwicklung von Verantwortlichkeiten für sich ständig verändernde Gegebenheiten. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, immer wieder zusammenzukommen, immer wieder Welten zu verschränken, immer wieder Raum zu schaffen und zu halten – ebenso wie Zeit. Reagieren ist nie auf eine unmittelbare Zeit beschränkt. Wir sollten uns also daran erinnern, dass Reaktionen niemals auf einen unmittelbaren Zeitpunkt beschränkt sind, und um nicht schon in den ersten Schritten auszubrennen, müssen wir unsere Handlungen in nachhaltige Praktiken einbetten.

Wir danken Euch allen für die Unterstützung eines der wenigen Räume für zeitgenössische Kunst in Deutschland, der marginalisierte Perspektiven außerhalb des westlichen White-Cube-Kanons in den Mittelpunkt stellt. Dank Eurer Großzügigkeit können wir trotz steigender Kosten, schwindender öffentlicher Mittel und einer zunehmend feindseligen öffentlichen Debatte fortbestehen.