Ultrasanity.
Über Wahnsinn, Hygiene, Antipsychiatrie und Widerstand

 

Diese Publikation trägt Worte, Werke und Bilder zusammen, die ULTRASANITY,ein Ausstellungs- und Forschungsprojekt über die Elastizität der Vernunft, angeregt, geprägt und realisiert haben.

Es handelt sich nicht einfach um einen Katalog zur Ausstellung, sondern um ein Buch, das den Weg einer Recherche nachzeichnet und Anlass bietet, unseren kuratorischen Vorschlag um eine zusätzliche chorale Perspektive zu erweitern. Damit wollen wir einige der Überlegungen vertiefen, die uns in den zwei Jahren der Recherche, der Gespräche, der Programmierung und des Ausübens von Ultrasanity bewegt und aufgewühlt haben. Die Denkanstöße und Zusammenstöße, die Bewegungen und Klänge, die Irrungen und Wirrungen, die uns durch das Projekt und seine 4 Kapitel begleitet haben, sind hier gesammelt, um gegenseitig Nachhall zu finden sowie um neue Kurse und Wege zu eröffnen.

Die Publikationen in der Reihe SAVVY Books reflektieren und dokumentieren die Aktivitäten und erweitern die Forschungs-, Diskurs-, Performance- und Kurationsprojekte von S A V V Y Contemporary. SAVVY Books zielt darauf ab, die epistemologische Vielfalt zu fördern in Einklang mit Boaventura de Sousa Santos Feststellung, dass „ein anderes Wissen möglich ist“. Indem wir die Grenzen und Fehler der akademischen Disziplinen anerkennen und für Prozesse des Verlernens eintreten, schaffen wir eine Plattform, die außerdisziplinäres Wissen bestärkt und unterstützen das Denken und Schreiben von Autor*innen, Künstler*innen, Philosoph*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen, deren Praktiken westliche Erkenntnistheorien in Frage stellen und sich mit epistemischen Systemen aus Afrika und der afrikanischen Diaspora, dem asiatisch-pazifischen Raum, dem Nahen Osten und Lateinamerika befassen.

Diese Reihe vereint  S A V V Y Contemporary und Archive Books in einer Zusammenarbeit, die auf dem geteilten Interesse an einer Vielzahl von Wissen jenseits des westlichen Kanons beruht. Gemeinsam verschreiben wir uns der Förderung von kritischen Diskussionen und dem Aufbau von neuen Kooperationen und Koalitionen. Wir betrachten die Bücher in dieser Reihe als „Grenzgebiete“, um einen Ausdruck der Chicana-Poetin und Feministin Gloria Anzaldúa zu verwenden, womit wir Räume meinen, in denen „eine neue Geschichte zur Erklärung der Welt und unserer Teilnahme daran“ erarbeitet und erzählt werden kann; Räume, in denen epistemologischer Ungehorsam (Walter Mignolo) und abweichendes Denken ausgeübt werden können.