Life and Death by Water 

Auf der Liverpool Biennale 2021 zeigte Lamin Fofana eine audio-visuelle Installation mit dem Titel Life and Death by Water (2021). Das Projekt umfasst eine neue 12"-Vinylplatte, Life and Death by Water, die in Zusammenarbeit mit SAVVY Contemporary produziert wurde.

Die erstmals als audiovisuelle Installation präsentierte Arbeit Life and Death by Water ist inspiriert von W.E.B. Du Bois' Darkwater: Voices from Within the Veil und Zong! von M. NourbeSe Philip. Du Bois' Darkwater bietet eine alternative Darstellung des vernetzten globalen Systems des rassifizierten Kapitalismus, während Philips erschütterndes Gedicht in Buchlänge von den Gerichtsverfahren nach dem Zong-Massaker im Jahr 1781 erzählt, als der Kapitän des gleichnamigen Sklavenschiffs anordnete, 150 versklavte Afrikaner:innen durch Ertränken zu ermorden, damit die Schiffseigner Versicherungsgelder kassieren konnten. Das Schiff befand sich im Besitz von Liverpooler Kaufleuten, deren Besatzung handelte, um ihre Interessen zu schützen. Durch eine immersive Installation deckt Fofana diese übersehene Geschichte, die Gräuel der Middle Passage und die Realitäten des rassifizierten Kapitalismus auf.

LAMIN FOFANAist ein Künstler und Musiker, der derzeit in New York und Berlin lebt. Fofanas instrumentale elektronische Musik kontrastiert die Realität unserer Welt mit dem, was jenseits davon liegt, und erforscht Fragen von Bewegung, Migration, Entfremdung und Zugehörigkeit. Lamins sich überschneidendes Interesse an Geschichte und Gegenwart und seine Praxis der Umwandlung von Text in das affektive Medium des Klangs manifestieren sich in multisensorischen Live-Performances und groß angelegten Minimalinstallationen mit eigenen Musikkompositionen, Feldaufnahmen und Archivmaterial. Lamin gründete 2012 das Musikimprint SCI-FI & FANTASY. Zu seinen Veröffentlichungen gehören Another World (2015), Brancusi Sculpting Beyonce (2018) und Black Metamorphosis (2019). Einige der jüngsten Ausstellungen und Performances fanden statt für Akademie Schloss Solitude, Deutschland (2019), 57. Biennale von Venedig, Italien (2017) sowie Documenta 14, Deutschland und Griechenland (2017).