Between Riot & Choir

a liminal jaunt: an excursion across space and through time, nothing more and nothing less

FOTO   YAKO ONE
FOTO YAKO ONE

Im Rahmen von SOCIETY: OR INFINITE REHEARSALS präsentieren wir BETWEEN RIOT AND CHOIR – eine Reihe von miteinander verbundenen Solo-Performances, in denen Tanz- und Bewegungspraktiker:innen die konzeptionellen Vorschläge dieses Ausstellungs- und Rechercheprojekts betrachten und darauf reagieren. Die Performanceserie, deren Titel auf einen Text von Fred Moten über die soziale Natur von Tanz und Bewegung zurückgeht, materialisiert die Verbindungen und Geschichten, mit denen jeder tanzende Körper, auch wenn er allein tanzt, unweigerlich verbunden ist.

Wir denken hier an spezifische kulturelle Bewegungstraditionen, an Choreografien, die durch und über die besonderen Fähigkeiten eines Körpers erlernt werden, an somatische Praktiken, Kontaktimprovisation – und insgesamt an die Beziehung, die im Tanzen mit einer:m anderen (oder anderen) in Gruppen entsteht, die sich mit dem asymmetrischen, turbulenten Rhythmus eines Aufstands oder Protests ebenso bewegen können wie mit der Harmonie eines Chors.

In seiner Performance „a liminal junt: an excursion across space and through time, nothing more and nothing less“ lässt Djibril Sall auf einer Reise durch SAVVY Contemporary den Anspruch auf Perfektion und Politur fallen. In einer Sprache der (schwarzen/afrikanischen/f*g/wie auch immer man ihn wahrnimmt) Improvisation erkundet er, was es heißt, einfach zu empfangen. Und zu erwidern.

Djibril Sallist ein queerer Performer, Choreograf und Autor. Er wurde für die Reihe Interconnecting Ecology and Dance vom Tanz im August 2023 ausgewählt und war Teil des 25-jährigen Jubiläums der Tanznacht. Sein jüngstes abendfüllendes Werk Evening.haiku wurde im Rahmen des 31. Tanztage-Festivals in den Sophiensaelen uraufgeführt und anschließend für die [8:Tension] Young Choreographers Series 2022 beim ImPulsTanz ausgewählt. Er hat Werke im Ballhaus Ost und im Radialsystem in Berlin sowie bei verschiedenen Festivals und Institutionen aufgeführt, darunter im Stedelijk in Amsterdam, im DARK MOFO in Australien und im Centre Pompidou in Paris. Er hielt zahlreiche Vorträge über seine Arbeit zu queeren und rassistischen Traumata, unter anderem am Mumok in Wien, in den Sophiensälen in Berlin und im Dansens Hus in Oslo. Er hat mit Künstlern wie Jeremy Shaw, Sorour Darabi, Gaelle Choisne, Frank Willens, Constantin Hartenstein, Vladimir Miller, Michele Rizzo, Laure Heindl, Yanna Thonnes und jetzt Bishop Black zusammengearbeitet. Derzeit entwickelt er ein neues Solo, das 2025 uraufgeführt werden soll. Am Ballhaus Naunynstraße ist Djibril als Performer in Flight of the Canaries (2023) von Bishop Black zu sehen.