Performativity: Embodied Practices

SAVVY Contemporary versteht sich als performativer Raum. Es ist ein Raum, der sich im Zustand des ständigen Werdens befindet, während es ein Raum ist, in dem philosophische Konzepte des verkörperten Geistes erforscht werden, wie dieser von jeher in vielen nicht-westlichen Philosophien verstanden wird. In unserer Praxis erkennen wir die Tatsache an, dass menschliche Wahrnehmung nicht nur durch das Gehirn geformt wird, sondern tatsächlich den ganzen Körper betrifft, der kognitive Aufgaben wie Konzeptualisierung, Denken und Urteilen übernimmt. Menschliche Erkenntnis entsteht durch Interaktionen mit der Umwelt oder der Welt insgesamt. Diese Vorstellung geht Hand in Hand mit Postulaten von Francesco Varela und anderen, die über den verkörperten Geist sprechen, um vor allem zu verstehen, dass Wahrnehmung erstens von der Art von Erfahrungen abhängt, die daher kommen, einen Körper mit verschiedenen sensomotorischen Fähigkeiten zu haben. Zweitens sind diese individuellen sensomotorischen Fähigkeiten ihrerseits in umfassende biologische, psychologische und kulturelle Kontexte eingebettet. Wir stimmen mit Esiaba Irobi überein, der den Körper vor allem als einen Ort des Diskurses und als eine Plattform bezeichnete, auf oder durch die Geschichten übertragen oder erzählt werden können.

SAVVY Contemporary ist bestrebt, Gegenmittel gegen die epistemiziden Aktivitäten zu produzieren, die auf der ganzen Welt praktiziert werden, indem wir Wissen und epistemische Systeme aus Afrika und der afrikanischen Diaspora, dem asiatisch-pazifisch Raum, Lateinamerika, aber auch Europa und Nordamerika aufnehmen und zelebrieren. Hierbei haben wir uns entschieden, andere Medien zu erforschen, die Wissen verkörpern und verbreiten, wie Körper, Musik, Geschichtenerzählen, Essen, Performativität verschiedener Arten, zum Beispiel Tanz, Theater, darstellende Kunst ecetera, um gegen die aufklärerische Vernunftkonzeption zu schwimmen. Wir suchen nach Möglichkeiten, dem brutelen Zyklus der Rückbezüge auf historische und philosophische Annahmen und Postulate zu entkommen, die grundlegend für die Konstruktion des Anderen waren, die notwendig war für die Erschaffung eines europäischen Zeitalters der Vernunft.