Sensitivities of Dance.
Performative Modi des Ent- und Verschlüsselns von Bewegungen

 

Photo von Raisa Galofre
Photo von Raisa Galofre

Warum bewegt sich / tanzt der Körper? Warum klingt ein Instrument wie ein Spiegelbild des Selbst? Wie verkapseln wir Schwingung in den Rhythmus eines Klangs, einer Melodie? Was ist die Botschaft hinter diesen Praktiken und wie codieren / decodieren wir die Botschaften hinter zeitgenössischen Bewegungspraktiken?

Der menschliche Körper ist ein Gefäß, das unsere Erfahrungen und vergängliche Existenz hält, sie verdaut, projiziert, teilt und endlos neu erfindet. Unsere DNA trägt unsere Singularität und gleichzeitig unsere Universalität. Jede:r von uns hat eine Million Möglichkeiten, sich in (un)definierten Räumen zu bewegen und zu schwingen. Sensitivities of Dance behandelt diverse Methoden wie beispielsweies folkloristischer Tanz innerhalb der klassischen Kategorisierung von Tanztechniken neu zentriert werden kann. Wie dessen kodifizierte Schönheit, generationsübergreifende DNA und technische Relevanz (neu) beleuchten?

Ziel dieses kuratorischen Programms ist es, verschiedene zeitgenössische Ansätze zur Neucodierung oder Entschlüsselung der Kunst des Tanzes, der Bewegung und des Klangs herauszustellen, indem interdisziplinär ausgerichtete Gespräche über die komplexe Konstruktion kultureller Identitäten eröffnet werden. Wie das Erfassen verschiedener Schichten hybrider Identitäten durch den tanzenden Körper und assoziative Klänge zu einem Gegendiskurs über soziologische, politische, philosophische und physiologische Unterschiede führen kann.

Das Präverbiale hat Bewegung vor jeder Form von paraverbaler Kommunikation gekannt. Bewegungsmechanismen rufen Sprache, Klang und räumliche Bewegung hervor. Spirituelle Dimensionen befinden sich in einem konstanten Zustand des Schwebens, der durch Bewegung / Tanz aktiviert wird. Sensitivities of Dance bringt jeden Monat Tänzer:innen, DJs und Klangkünstler:innen, u.a. aus der Ballroom Szene, Hip Hop, Ballet, Gwo Ka, House, Poledance, Kuduro, Pantsula, Flamenco, Eskista, Contemporary und Jazz-Tanz zusammen, um sich mit Themen wie Tanzgeschichte, Spiritualität, Erinnerung, Trance, Ökologie, Psychologie und die Politisierung des sich bewegenden Körpers, zu befassen. Die eingeladenen Tänzer:innen aus verschiedenen Disziplinen diskutieren im von Thomias Radin und Jumoke Adeyanju konzipierten "Sa kay pasé"-Prinzip.

Jeden Monat ver- und entschlüsseln eingeladene Tänzer:innen und ein:e Klangkünstler:in aus verschiedenen Disziplinen gemeinsam ihre individuellen Bewegungskunst-Praktiken. Im Gespräch mit Jumoke Adeyanju und Thomias Radin nehmen die teilnehmenden Tänzerinnen und Tänzer an einem Gespräch teil, das in Form von Wortsprache, Bewegungssprache und/oder Musik stattfindet. In Abhängigkeit von der Entwicklung der aktuellen öffentlichen Gesundheitslage, planen wir auch, Workshops anzubieten und die Episoden mit einer Art "Sai-Fair" (Cypher) zu schließen.